Ich kann jetzt nur von mir sprechen, doch ich denke es geht vielen ganz kleinen Gewerbetreibenden am Ende ähnlich. Hier ein kurzer Rückblick:
Vor 9 Jahren hatte ich einen Unfall, verursacht von Dritten (Täter wurde nie gefasst), der mich aus dem Berufsleben gerissen hat. Nach mehreren Operationen und den Folgeschäden war irgendwann klar, dass ich mein altes Leben nicht mehr zurück bekomme. Vor 8 Jahren begann ich damit, mir ein kleines Nebengewerbe aufzubauen, zum einen um nicht ganz untätig zu sein aber auch um meine Rente aufzubessern (Man kann sich vorstellen, dass man von einer kleinen Rente alleine nicht leben kann). Im Laufe der Jahre wuchs ein kleines Gewerbe heran, die erwirtschafteten Gewinne wurden entsprechend Reinvestiert und so nach und nach konnte man auch seinen Lebensunterhalt etwas aufbessern.
Mit den Kunden hatte ich immer einen offenen Umgang und machte aus meinem Handicap nie ein Geheimnis. Das war auch gut so! Es gab keinen Kunden, der kein Verständnis dafür hatte, wenn mal ein Termin verschoben werden musste, weil ich mal wieder im Krankenhaus lag oder „unpässlich“ war. Sie verstanden es auch, wenn ich Ihnen erklärte, dass ich div. Aufträge erst gar nicht annehme, weil es nicht fair ist, wenn ich zu einem unwiderruflichen Termin nicht verfügbar wäre.
Nun haben wir das Jahr 2020 und ich habe meine ganze Energie in das Nebengewerbe gesteckt, dabei gab es Höhen und Tiefen.Doch es hat sich gelohnt.
Dann kam die „Corona-Krise“, die mich, wie sehr viele andere hart trifft.
Es kommenn keine Kunden mehr, die Workshops mussten alle abgesagt werden, der Referenten-Job auf der Photokina, auf den man Jahre hin gearbeitet hat – gecancelt.
Und nun? Die laufenden Kosten sind überschaubar. Die Investitionen vom letzten Jahr haben die betrieblichen Rücklagen fast aufgefressen und die Einnahmen sind nun Null. Dafür ist der Verlust durch den entgangenen Umsatz nicht gerade wenig. Wir reden hier über einen 4-stelligen Betrag, nur von März bis Mai gerechnet.